„Raphaela Edelbauers gefeierter Wien-Roman DIE INKOMMENSURABLEN – auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 – liest sich wie ein Roadmovie durch die Hauptstadt der auseinanderfallenden Habsburg-Monarchie am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Das Künstlerkollektiv sputnic erweckt Edelbauers unwiderstehlichen Trip durch Prachtpalais, queere Halbweltlokale und die kriegstrunkenen Straßen Wiens zum Leben – als faszinierende und höchst unterhaltsame Mischung aus Theater, Film und Graphic Novel." (volkstheater.at)
Wolke entwirft das Bühnenbild für sputnics „Die Inkommensurablen“am Volkstheater Wien. Hierfür bedient er sich der Geometrie als eine Visualisierung der Mathematik und der ihr innewohnenden Inkommensurabilität. Die Projektionsflächen extrudieren durch den Raport unzähliger Lamellen geometrische Grundformen zu dreidimensionalen Objekten. Auf Grundlage von Rhombus, Dreieck und Kreis entstehen Körper und Flächen, die mal massiv erscheinen, dann aber wieder in Bewegung geraten und sich gänzlich auflösen. Im Zentrum der Bühne hängt ein Luster aus Animationsplatten. Die transparenten Kunststoffplatten sind der Kern der Live Animationen und deshalb immer auch Fragmente der Erzählung. Als Objekte im Luster werden diese Animationsplatten auf der Bühne nun zu einer Art Magazin und Archiv des Abends. Der Luster ist also eine Bibliothek der Bilder und Handlungen. So wird dieser zum Bindeglied zwischen dem Roman und dem Stück auf der Bühne, zu einem stummen Mitspieler, der uns durch den Abend begleitet. Im Zusammenspiel mit den Animationstischen und den Projektionsflächenwerden die Bühnenelemente zu fantastischen Objekten, deren zeitliche Zuordnung dem Zuschauer nahezu unmöglich erscheint. So bewegen sich die Tricktische und die gesamte Szenografie zwischen Fiktion und einer möglichen Realität, die nie eingetreten ist, der vielleicht nur ein Traum von Wien 1914 zugrunde liegt, dessen Träumer die Stadt dieser Zeit nie gesehen hat.sputnic.tv
www.volkstheater.atFoto: Wolke
2024
