Konnektör ist eine Kombination aus Beistelltisch und Ablage. Die handgedrückte Stahlschale wird von 30 galvanisierten Haken gehalten. Diese bilden erst mit der vollständigen Verbindung aller Elemente eine tragfähige Struktur. So entsteht ein stabiles Netzwerk, welches durch das Fehlen eines einzigen Elements seine Stabilität verliert. Es ist damit Sinnbild für die gewachsenen Handwerksstrukturen Istanbuls.
Konnektör is something between a side table and a shelf. Spun by hand, the metal bowl is held by 30 galvanized hooks that create a stable construction once all components are connected. The piece consists of a robust network that would lose its stability if only one component was missing. Metaphorically, this object represents Istanbul’s strong network of artisans.
ISTANBUL DAN
Fasziniert von der Stadt und ihren Handwerkervierteln, reisen die Designer von ISTANBUL‘DAN gemeinsam in die Metropole am Bosporus. In enger Zusammenarbeit mit den Handwerkern in Sishane und Galata, zwei historischen Handwerkervierteln Istanbuls, entstehen Produkte, welche die Möglichkeiten der dortigen Produktionsstrukturen ausloten, die Themen der Stadt aufgreifen und ihre Geschichten erzählen. Mit einfachen Maschinen wird auf kleinstem Raum hantiert und nicht Vorhandenes improvisiert. Durch die starke Vernetzung untereinander wird fast alles möglich gemacht. Über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg wird mit Händen und Füßen kommuniziert, mit einfachen Zeichnungen werden Ideen konkretisiert und letztendlich in enger Zusammenarbeit realisiert. Die entstandenen Arbeiten sind damit mehr als reine Designobjekte. Sie fungieren als Botschafter zwischen den Kulturen und sind eine Hommage an Istanbul, seine Menschen und das lokale Handwerk. Bei der Zusammenarbeit mit diesen Werkstätten profitiert das Projekt vom Erfahrungsschatz von Designerin und Aktivistin Aslı Kıyak İngin, Gründerin der Initiative „Made in Şişhane“ und dem Gemeinschaftsstudio „Artin‘s school“. Beide stellen vor Ort wichtige Kontakte her und stehen den Designern übersetzend und vernetzend zur Seite. Gemeinsam versuchen Istanbul‘dan und seine Partnerinitiativen auf das Potential des Netzwerks von Handwerkern aufmerksam zu machen und neue, gestalterische Perspektiven für diese zu schaffen. Denn trotz ihres Potentials stehen diese langfristig vor dem Aus: billige Importwaren aus Asien diktieren die Preise und die Modernisierung der Stadtteile sieht eine Umsiedlung der Produktionsbetriebe vor. Zusätzlich fehlen Nachfolger: für die junge Generation verliert das traditionelle Handwerk mehr und mehr an Attraktivität und so kann das Wissen und die Erfahrung nicht ausreichend weitergegeben werden.www.istanbul-dan.de
Foto: Tamara Eda Temucin
2016